In ihrem Gesprächskonzert „Tango, Geschichte und Geschichten“ spielt und erzählt Helena Rüegg mit ihrem Bandoneon die Geschichte und Geschichten, die um den Tango kreisen. In Bandoneon-Soloarrangements zeigt sie die verschiedenen Facetten dieses Instruments, das weltweit mit dem Tango identifiziert wird.
Weniger bekannt ist, dass das Bandoneon, in Deutschland Bandonion genannt, Mitte des 19.Jahrhunderts von Carl Zimmermann in Carlsfeld (Erzgebirge) entwickelt und gebaut wurde. Schnell erlangte das sogenannte Bergmannsklavier grosse Populärität, als es von Bergleuten in ganz Deutschland verbreitet wurde. So gab es bis in die 1930er Jahre in Deutschland mehr Bandonion- als Fussballvereine. In diesen Bandonionvereinen und den Fabriksorchestern der verschiedenen Zechen wurde nach der Arbeit Untertage zum Tanz aufgespielt.
Mit Liedtexten aus Helena Rüeggs Tangobuch und Anekdoten von ihren zahlreichen Reisen nach Buenos Aires und Montevideo rundet sie ihr Gesprächskonzert ab und vermittelt, warum dieser traurige Gedanke, den man tanzen kann (E.Discepolo) so viele Zuhörer und Tänzer in seinen Bann zieht.
Als Solistin interpretiert Helena Rüegg Werke für Bandoneon und Orchester von Astor Piazzolla, Luis Bacalov, Roberto Palmieri und anderen Komponisten, u.a. die „Five Tango Sensations“ von Astor Piazzolla mit dem Orchestre de chambre de Lausanne, das Doppelkonzert für Bandoneon und Gitarre „Hommage à Liège“ von Astor Piazzolla mit dem Gitarristen Christian Kiefer und dem Ensemble Stringent der Münsteraner Symphoniker, die „Tres Tangos“ von Astor Piazzolla mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, „Maria de Buenos Aires“ von Astor Piazzolla mit den Bamberger Symphonikern und im Staatstheater Wiesbaden, Lieder von Carlos Gardel mit dem Tenor Juan Diego Flórez und den BBC Symphonikern im Rahmen der BBC Proms und die „Misa Tango“ von Luis Bacalov und von Roberto Palmieri u.a. mit dem WDR Rundfunkchor und Orchester, Köln und dem Festivalorchester Arosa.